Antworten auf Fluchtursachen

Fluchtursachen und Lösungsansätze waren das Thema der Winter School an der Universität Magdeburg. DAAD-Stipendiaten und Alumni aus Sub-Sahara Afrika diskutierten engagiert und präsentierten ihre Lösungen im Auswärtigen Amt in Berlin.

In Workshops und Arbeitsgruppen untersuchten die Teilnehmer die Gründe für Zwangsmigration © Doreen Göller

In Workshops und Arbeitsgruppen untersuchten die Teilnehmer die Gründe für Zwangsmigration © Doreen Göller

„Die meisten Teilnehmenden sind unmittelbar mit Migration konfrontiert, weil sie aus Ländern kommen, aus denen Menschen flüchten“, sagt Doreen Göller, Projektkoordinatorin der Winter School. Das Treffen sollte den Dialog zwischen Wissenschaftlern, Politikern und Akteuren aus den betroffenen Staaten stärken. Eingeladen hatte die German Association of Postgraduate Programmes with special Relevance to Developing Countries, kurz AGEP.

In Workshops und Arbeitsgruppen untersuchten sie die Gründe für Zwangsmigration: In vielen Ländern Afrikas herrschen Krieg und Unterdrückung, aber auch wirtschaftliche Probleme und Naturkatastrophen treiben die Menschen in die Flucht. Vor allem junge Eritreer fliehen vor zeitlich unbegrenztem Wehrdienst und Freiheitsberaubung. „In meinem Land, in Uganda, leben sehr viele Flüchtlinge aus Eritrea. Ich möchte helfen, Wege zu finden, um auf lokaler Ebene die Asylsuchenden zu integrieren. Die Diskussionen in Magdeburg haben mir geholfen, die komplizierte Lage besser zu verstehen“, berichtet die Sozialwissenschaftlerin Joseline Namara-Kwesiga.

Das Ziel der Winter School war es, den Ursachen für Zwangsmigration auf den Grund zu gehen und Lösungsansätze für die damit verbundenen politischen und sozialen Herausforderungen zu entwickeln. Dass Lösungen nur möglich sind, wenn Afrika und die Europäische Union stärker zusammenarbeiten, wurde in der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Flucht, Vertreibung, Migration – Welche Verantwortung tragen wir?“ deutlich, mit dabei Rainer Robra, Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt.

Alle waren begeistert – die Teilehmer der AGEP Winter School an der Universität Magdeburg © Markus Lippmann

Alle waren begeistert – die Teilehmer der AGEP Winter School an der Universität Magdeburg © Markus Lippmann

Berliner Diplomaten gaben Feedback
Das Highlight der Winter School war der anschließende Besuch in Berlin. Im Auswärtigen Amt präsentierten Teilnehmer der Magdeburger Workshops ihre Strategiepapiere mit eigens erarbeiteten Politikempfehlungen der Expertin für Ostafrika und Sudan sowie dem Sprecher des Planungsstabs Migration. „Mein Team hat aufgezeigt, wie durch Konfliktprävention Flucht verhindert oder zumindest eingedämmt werden kann. Das Schreiben der Strategiepapiere war für mich eine gute Übung, die ich auch in Uganda anwenden kann“, sagt Joseline Namara-Kwesiga. Die Gruppe von Marian Bondzie-Mensah, Försterin aus Ghana, entwickelte Strategien, wie die EU und die Afrikanische Union sich besser vernetzten und untereinander in ihren Maßnahmen abstimmen können. „Die Präsentation unseres Strategiepapiers im Auswärtigen Amt ist sehr gut gelaufen. Wir haben konstruktives Feedback bekommen. Das hilft uns, unsere Vorschläge zu verbessern“, berichtet die Afrikanerin.

Projektkoordinatorin Doreen Göller ist zufrieden mit dem Ablauf der Winter School: „Alle waren begeistert. Jeder brachte sich in die Diskussion ein, die vielfältige Perspektiven beleuchtete. Die Teilnehmer werden Anregungen und neuen Kenntnisse mit in ihre Länder nehmen und sie für ihr Engagement nutzen.“

Weitere Informationen:
AGEP