Der Anteil weiblicher Stipendiatinnen in den entwicklungsländerbezogenen Postgraduiertenstudiengängen steigt stetig. Gabriele von Fircks, die das Referat im DAAD leitet, erklärt im Interview, warum der DAAD verstärkt Frauen fördert.
Warum ist der Anteil der Frauen in den entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengängen in den vergangenen Jahren gestiegen?
Der DAAD legt einen starken Akzent auf die Förderung von Frauen: Wir sprechen speziell Frauen an, sich zu bewerben. Bei gleicher Qualifizierung bevorzugen wir Frauen bei der Vergabe von Stipendien. Diese Maßnahmen sind sehr erfolgreich, so sind inzwischen fast die Hälfte der Stipendiaten Frauen. In den Umwelt-, Sozial und Rechtswissenschaften liegt der Anteil der Stipendiatinnen sogar höher. Aber auch in traditionell männerdominierten Studiengängen, wie den Ingenieurswissenschaften, sind über 30 Prozent weiblich. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Stipendiatinnen sind sicherlich die inzwischen gestiegenen Bildungschancen für Mädchen zumindest in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern.
Warum legt der DAAD so großen Wert auf die Förderung von Frauen?
Frauen werden nach wie vor in unserer Gesellschaft benachteiligt, nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in den Industrienationen. Wir wollen deshalb dazu beitragen, dass Frauen in Führungspositionen aufrücken, damit sie frauenspezifische Positionen in der Gesellschaft vertreten. Weiterhin ist die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen nicht nur eines der Millennium Entwicklungsziele, sondern auch ein wichtiges Prinzip deutscher Entwicklungspolitik.
Wie wird diese Entwicklung in Zukunft aussehen?
Ich bin sicher, dass wir den Anteil der Frauen weiter steigern können. Langfristig hoffen wir, dass diese auch vermehrt Führungspositionen übernehmen. Ich denke aber, dass wir hier auf einem guten Weg sind.