Lernen, wie Innovation gelingen kann

Wie entwickelt man neue Produkte, von denen Unternehmen und Gemeinschaft profitieren? Diese Kernfrage diskutieren Studierende des DAAD-geförderten Studiengangs International Management an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) intensiv mit ihren Dozenten – obwohl diese fast 9000 Kilometer entfernt sind. Blended-Learning macht dies möglich.

Diskussion via Skype: Die Studierenden nutzen die wöchentliche Live-Schalte, um das Gelernte zu vertiefen.
©Erick Perez

Wirtschaftswissenschaftler Professor Albrecht Enders und Professorin Jeanne Enders lehren eigentlich an der Nürtinger Partnerhochschule Portland State University in Oregon. Die HfWU kennt Jeanne Enders aus ihrer Zeit als Gastprofessorin. Ihre Veranstaltungen kamen bei den Studierenden so gut an, dass sie und ihr Mann beschlossen, mittels Blended Learning weiter an der deutschen Hochschule zu unterrichten. In diesem Wintersemester steht der Kurs „Managing the Innovation Process“ auf dem Programm. Darin vermitteln sie, wie man mit dem Share Value Konzept innovative Produktideen entwickelt, die positive Auswirkungen auf Gemeinwesen und Umwelt haben, profitabel für das Unternehmen sind und den Kunden zufriedener machen.

Praxisbezogenes Brainstorming
Neben dem Selbststudium über Texte und Lernvideos kommen die 15 bis 20 Studierenden einmal pro Woche für 90 Minuten zusammen, Albrecht Enders schaltet sich per Skype dazu: „Life-Vorträge und Übungen schaffen ein tieferes Verständnis für das Material. Die Studierenden stellen Fragen und diskutieren.“ Das Feedback ist durchweg positiv. „Langeweile kommt nie auf, weil Professor Enders uns motiviert, die meiste Zeit über potenzielle Lösungsmodelle nachzudenken und zu brainstormen“, sagt die Nepalesin Anshu Bhattarai begeistert.

Abschließend wagen die Studierenden auf Basis der gelernten Theorien in einem viertägigen Workshop den Schritt in die praktische Anwendung. Albrecht und Jeanne Enders reisen dafür aus Portland an. „Die Lernerfahrung wird durch diese intensive Präsenzphase um ein vielfaches gesteigert. Das Thema geht vom Kopf in die Hände – und auch ins Herz, weil die Konzeption im Team Spaß macht“, so Albrecht Enders.

Das Modul wie der gesamte Studiengang lebt von der Internationalität und den unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen der Studierenden: „Die Teilnehmer stellen Fragen, die ihre Aufgaben in den Unternehmen betreffen. Der enge Bezug zur Praxis macht den Kurs für uns alle sehr interessant“, sagt Enders. Der internationale Austausch ist inspirierend und weitet den Blickwinkel. Viele Stipendiaten wie zum Beispiel Madina Bakytzhan aus Kasachstan möchten das Gelernte gerne in ihrem Heimatland umsetzen. „Im Bereich erneuerbare Energien gibt es viel Entwicklungsbedarf. Das Shared-Value-Konzept könnte die Lösung für viele Probleme sein.“ Mit einigen Studierenden bleiben die Professoren nach dem Studium in Kontakt und helfen, wenn im Arbeitsalltag Fragen aufkommen.

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