30 Jahre Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge – Rückblicke, Ausblicke, Einblicke
Mayday Thomas, Namibia
2013-2015 „Hydro Science and Engineering“, TU Dresden
Mayday Thomas engagiert sich für ein ressourcenschonendes Wassermanagement in Namibia. 2013 kam sie für einen Master in Hydro Science and Engineering an die TU Dresden, um ihre Karriere in diesem Feld auszubauen. Zurück in ihrer Heimat ist sie dabei, ihren beruflichen Weg zu finden.
„Namibia ist ein sehr trockenes Land – die Bevölkerung muss bewusster mit Wasser umgehen“, sagt Mayday Thomas. Bereits nach ihrem ersten Studium der Fischerei und des Gewässerschutzes an der University of Namibia arbeitete die Biologin in Projekten, zum Beispiel im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die das öffentliche Bewusstsein schärfen sollten: Sie mobilisierte Dorfgemeinschaften und besonders Schüler, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie Ressourcen schonend nutzen können. „Ich bin mit großer Leidenschaft dabei, wenn es darum geht, Menschen in abgelegenen Gegenden für das kostbare Gut Wasser zu sensibilisieren und so an der Basis Veränderungen anzustoßen.“
Um mit ihrer Arbeit noch mehr bewirken zu können, entschied sich Mayday Thomas 2013 für das DAAD-geförderte Masterprogramm Hydro Science and Engineering an der TU Dresden. „Das neue Know-how hat mich fachlich vorangebracht. Besonders habe ich mich durch das multikulturelle Umfeld im Studiengang weiterentwickelt“, sagt die DAAD-Alumna. „In den zwei Jahren Studium habe ich gelernt, geduldiger zu sein, andere zu tolerieren und Unterschiede zu akzeptieren.“
Zweite Heimat Deutschland
Deutschland ist für sie zu einer Art zweiten Heimat geworden: „Diese Zeit in meinem Leben werde ich nie vergessen! Die Menschen in Dresden waren immer nett und sehr neugierig, mehr über mich zu erfahren.“ Auch den DAAD hat Thomas als eine große Unterstützung erlebt: „Es ist nicht nur das Stipendium. Die Verantwortlichen stehen uns während des gesamten Aufenthalts mit Rat und Tat zur Seite – dafür bin ich heute noch sehr dankbar.“
Anderen Stipendiaten empfiehlt sie, die Zeit in Deutschland zu nutzen: „Nehmt den direkten Kontakt zu euren Dozenten auf, knüpft Freundschaften zu Kommilitonen und vor allem: Entdeckt Deutschland und Europa, diese Gelegenheit ist einmalig.“
Fachlich hat die Wasser-Expertin an der TU Dresden gelernt, welche Maßnahmen in Regionen mit begrenzten Wasserressourcen zu ergreifen sind und wie sie umgesetzt werden können. „Noch bin ich nicht in der richtigen Position, dieses Wissen umfassend anwenden zu können“, sagt Mayday Thomas. Sie arbeitet als Programmmitarbeiterin im administrativen Geschäft der Japan International Cooperation Agency (JICA), die Entwicklungsprojekte unter anderem in Namibia realisiert.
Harte Konkurrenz
„Der namibische Arbeitsmarkt ist gesättigt und besonders im Wassersektor sind Jobs sehr umkämpft“, erklärt die Namibierin die Lage in ihrer Heimat. Als frühere Biologin ist es deshalb nicht einfach, unter anderem mit Ingenieuren um dieselben Stellen zu konkurrieren: „Aber ich stelle mich dieser Herausforderung und hoffe, dass ich bald einen Job finden werde, der meiner Leidenschaft und meinen fachlichen Fähigkeiten entspricht“.