Im Olymp des geistigen Eigentums

München gilt als Hauptstadt des geistigen Eigentums, denn dort sitzen das Deutsche und das Europäische Patentamt sowie auch das Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC). Es bietet ein herausragendes Angebot für Jura-Studierende, wie die ehemalige DAAD-Stipendiatin Karina Liutenko während ihres Masterstudiums erfahren hat.

Hochkarätig und herausfordernd: Das ist der Ruf des Münchner Zentrums, das unter anderem Eigentumsrecht bei Kunstwerken oder technischen Erfindungen im Fokus hat. Getragen wird es von vier renommierten Institutionen: dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München, der Technischen Universität München, der Universität Augsburg und der George Washington University Law School.
Karina Liutenko konnte ihr Ziel, am MIPLC zu studieren, mit einem der Stipendien für Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge des DAAD erreichen.

Verbindung von Jura und Informatik
Zwar war sie schon darin geübt, auch mal eine Nacht mit Lesen und Arbeiten – zur Not bis zum Morgengrauen – durchzumachen. Als junge Anwältin hatte sie „nebenbei“ einen Teilzeitjob bei einer IT-Firma angenommen, um besser zu verstehen, wie man Computerprogramme schreibt. „Ich habe noch nie so wenig geschlafen wie in diesen sechs Monaten“, erinnert sie sich. „Das Thema geistiges Eigentum bekommt man nicht geschenkt.“ Allerdings nahm die Ukrainerin die erforderlichen Anstrengungen humorvoll: „Der Schmerz vergeht, der LLM-Abschluss vom MIPLC aber ist für immer.“

Masterstudiengang in München
Karina Liutenko hatte sich nach dem Schulabschluss für ein Chemie-Studium entschieden, wechselte aber im Jahr 2006 zu den Rechtswissenschaften. 2011 betreute sie ihren ersten Mandanten. Er kam aus der Kreativindustrie und die junge Anwältin begann, sich intensiv mit Urheberrecht zu befassen. 2014 ging sie zur Kiewer Kanzlei LawWhales und spezialisierte sich im Rechtsgebiet geistiges Eigentum.
„Das war mir aber nicht genug, weil laufend neue Technologien entstehen, die uns Anwälte herausfordern“, sagt Karina Liutenko. Die Juristin wollte auf dem aktuellsten Stand sein und entschied sich deshalb, unterstützt durch ein DAAD-Stipendium, für das MIPLC in München. Nach einigen kleinen Anfangsschwierigkeiten lebte sie sich schnell in der bayrischen Metropole ein.

Unterstützung durch die Kanzlei
Während ihrer Münchner Zeit blieb Karina Liutenko bei LawWhales angestellt, übernahm aber nur wenige Fälle. Die Kanzleichefs unterstützten sie bei ihren Plänen, so dass sie sich voll auf das Studium konzentrieren konnte. „Wir durften so viele Kurse belegen, wie wir wollten – und die Professoren waren umwerfend“, berichtet sie begeistert. „Ich habe alles mitgenommen, was es zu Copyright, Trademarks, Kreativindustrie und Wettbewerbsrecht gab.“
In ihrem Jahrgang studierte sie zusammen mit 35 jungen Menschen aus 15 Ländern. Alle besaßen bereits einen Jura- oder Technik-Abschluss oder beides und gehören zur Berufsspitze in ihren Heimatländern.
Ihre Masterarbeit schrieb Karina Liutenko über Werke, die durch Künstliche Intelligenz erstellt werden und über entsprechende Copyright-Aspekte. Im September 2018 schloss sie das Studium in München ab. Die Aluma arbeitet weiter an ihrem Thema: Demnächst will sie ein Buch dazu veröffentlichen.

Mehr zum Munich Intellectual Property Law Center
https://www.miplc.de/