Alumni sind wertvolle Ideengeber

Bereits zum dritten Mal trafen sich Absolventen der Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) – diesmal in der DAAD-Außenstelle Hanoi. Gemeinsam mit Arbeitgebern aus der Region entwickelten sie Ideen für Pilotprojekte, die Stipendiatinnen und Stipendiaten bei der Rückkehr in ihre Heimat unterstützen sollen.

Reintegration in Vietnam: dieses Thema beschäftigte Epos-Alumni und Arbeitgeber in Hanoi © DAAD Hanoi

Reintegration in Vietnam: dieses Thema beschäftigte Epos-Alumni und Arbeitgeber in Hanoi © DAAD Hanoi

„Gerade in Vietnam und Südostasien gibt es viele EPOS-Absolventen. Deshalb bot sich Hanoi für einen Workshop zur Reintegration in den heimischen Arbeitsmarkt besonders an“, sagt Anke Stahl, Leiterin der DAAD-Außenstelle in Hanoi. Sie betreute zuvor das EPOS-Programm sieben Jahre lang in der Bonner Zentrale. Organisiert wurde der Austausch im September von den EPOS-Studiengängen Regional Planning and Development Management an der TU Dortmund sowie Development Management an der Ruhr-Universität Bochum.

Da sich das Konzept, Alumni und Arbeitgeber aus der Region einzuladen, 2015 beim Workshop in Nairobi bewährt hatte, zogen auch diesmal die Absolventen die Perspektive derjenigen heran, die die Rückkehrer mit internationaler Ausbildung einstellen: Die Arbeitgeber kamen aus den Wirtschafts- und Umweltwissenschaften sowie der Entwicklungszusammenarbeit und waren an Hochschulen, in Ministerien oder in der Wirtschaft tätig.

Erwartungen angleichen

Ario Putra, der zwischen 2009 und 2011 als EPOS-Stipendiat Aquatic Tropical Ecology an der Universität Bremen studierte, schätzte den Perspektivwechsel: „Die Arbeitgeber wissen, welche Einstellung und Qualifikation Bewerber brauchen und an welcher Stelle die Erwartungen auseinanderklaffen“. Es müssten vor allem Kommunikationskanäle für Rückkehrer und Arbeitgeber geschaffen werden, damit sie ihre Erwartungen in Einklang bringen können, meint der Indonesier.

Gemeinsam identifizierten die Workshopteilnehmer Probleme und entwickelten in Kleingruppen Ideen für Pilotprojekte. So beschäftigte sich beispielsweise DAAD-Alumna Dr. Ha Hoang mit der Idee  einer regionalen Workshopreihe: „Wir möchten jeweils ein anderes Thema in den Blick nehmen. Im ersten Workshop soll es um den Klimawandel gehen und wie Vietnam und seine Nachbarn den Auswirkungen begegnen können“. Die Vietnamesin promovierte zu diesem Thema 2011 an der Universität Greifswald.

Reger Austausch: Die Teilnehmer diskutieren Erfahrungen und neue Ideen © DAAD Hanoi

Reger Austausch: Die Teilnehmer diskutieren Erfahrungen und neue Ideen © DAAD Hanoi


Projekte mit Potenzial

Diese Idee stieß auch beim DAAD auf großes Interesse: „Eine von den Alumni selbstorganisierte Reihe kann Basis für neue Forschungsprojekte sein und ließe sich im Rahmen bestehender DAAD-Programme umsetzen“, sagt Außenstellenleiterin Anke Stahl. Auch die Überlegungen, die auf die Bildung fachlicher Netzwerke abzielen, haben Potenzial. Alle Gruppen haben zugesagt, bis Ende des Jahres Projektskizzen auszuarbeiten und bei den Workshop-Organisatoren sowie der DAAD-Außenstelle Hanoi einzureichen. „Wir werden dann prüfen, wie sich die Ideen mit Hilfe deutscher und vielleicht auch internationaler Förderer realisieren lassen“.

Das Ergebnis zeigt die Bedeutung der Alumni-Arbeit für den DAAD: „Die Alumni sind unsere wirksamsten Botschafter in der Welt und oftmals unsere Ideengeber“, sagt Anke Stahl. Die Vietnamesin Tran Ngoc Diep, die Development Management in Bochum studiert hat, ist sich der Wertschätzung bewusst: „Der DAAD investiert nicht nur in unsere Ausbildung, sondern stellt sicher, dass wir einen gesellschaftlichen Betrag in unserer Heimat leisten. Als DAAD-Alumna erhalte ich Zugang zu Informationen und Jobmöglichkeiten, die nicht jeder hat.“ In Hanoi leistete sie gemeinsam mit 40 Teilnehmern ihren Beitrag dazu, dass auch künftige Stipendiatinnen und Stipendiaten von diesen Vorteilen profitieren.

Hier geht es zu den bisherigen Reintegrationsworkshops:
Nairobi 2015
Bonn 2014

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