Angekommen im Arbeitsleben

Hallo zusammen, hier bin ich wieder mir meinem neuesten Blogbeitrag aus dem Arbeitsleben. Ihr wisst ja schon, dass ich als Forschungsbeauftragter bei der Nationalen Organisation für Agrarforschung in Uganda beschäftigt bin. Da gehört es zu meinen Aufgaben, die Umsetzung von allen forstwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten zu koordinieren, die nicht mit der Holzproduktion zusammenhängen. Natürlich mache ich das nicht alleine, sondern im Team und in Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von anderen Wissenschaftlern. Gemeinsam versuchen wir, Methoden zur Verbesserung der Ernte, Verarbeitung und Nutzung von Nicht-Holz-Waldprodukten zu entwickeln. Die Ergebnisse fassen wir dann zusammen und geben das Wissen an die relevanten Akteure weiter. Ich bin derjenige, der entscheidet, welche umwelt- und rohstoffbezogenen Forschungsfragen an erster Stelle stehen und der dann die Forschungsanträge schreibt, um die Finanzierung sicherzustellen.

Mein Studium in Deutschland hat mich in Theorie und Praxis auf diese Aufgaben extrem gut vorbereitet. In unserem Masterstudiengang haben wir sehr genau gelernt, was beim Verfassen von Anträgen zu beachten ist. Und mit den unterschiedlichen Forschungsmethoden haben wir uns sogar in einem eigenen Modul befasst. In meiner Arbeit als Wissenschaftler ist es außerdem wichtig, mich schnell und gründlich in ein Thema einlesen zu können und vor einem Fachpublikum darüber zu sprechen. Auch darauf hat mich mein Masterprogramm gut vorbereitet, da wir in den Seminaren oft Referate mit der Unterstützung von PowerPoint-Präsentationen halten mussten. Auf diese Weise lernt man viel intensiver. Aber das Studium in Deutschland hat sich nicht nur akademisch ausgezahlt, sondern mir auch Gelegenheit gegeben, in einem interkulturellen Umfeld zu leben und zu arbeiten. Das hilft natürlich auch, wenn man später als Wissenschaftler in einem bunt gemischten Team arbeiten muss – und heutzutage ist Wissenschaft ja so gut wie immer arbeitsteilig organisiert.

Meine Arbeit ist nicht immer ganz einfach, denn der Staat stellt uns nur ein schmales Budget für unsere Forschung zur Verfügung. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass die Forschungsprogramme nicht auf die Beseitigung der drängendsten Probleme der Gegenwart wie Armutsbekämpfung und Ernährungssicherung gerichtet sind, sondern ihren Wert eher in Zukunft entfalten.

Es ist nicht einfach, meinem Land so zu helfen, wie ich es mir vorstelle – aber darüber berichte ich euch ein anderes Mal mehr.

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