Erst seit kurzem leitet Gabriele von Fircks das Referat „Entwicklungsländerbezogene Postgraduiertenstudiengänge“. Die Historikerin und Geographin führte vorher die DAAD-Außenstelle in Nairobi, anschließend war sie beim DAAD für die Region Iberische Halbinsel, Frankreich, Benelux-Länder zuständig.
Welche Schwerpunkte wollen Sie künftig setzen?
Ganz oben auf meiner Agenda steht die Vernetzung. Sie ist ein Kernziel des DAAD-Programms und schafft die Grundlage für nachhaltige Wirkung – und zwar sowohl für die Stipendiaten und Alumni in ihrem späteren beruflichen Umfeld als auch für eine intensive Entwicklungszusammenarbeit.
Und der Millennium Express?
Die Plattform liefert immer wieder neue Ideen der Vernetzung. Die Geförderten bringen sich mit Kreativität und viel Engagement ein wie beispielsweise in den spannenden Workshops, die sie selbständig auf die Beine stellen. So laden im Februar die Studierenden des Masterprogramms Environmental Governance an die Universität Freiburg ein. Sie wollen der Frage nachgehen, was die Produktion von Lebensmitteln wirklich kostet – an Ressourcen, an Arbeitskraft, an Gesundheit. Auch die Studierenden des Horticulture-Programms an der Universität Hannover sowie des Studiengangs „Renewable Energy“ an der Universität Oldenburg arbeiten an einer Veranstaltung. Weitere Ideen und Initiativen sind uns jederzeit willkommen.
Gibt es noch weitere Maßnahmen?
Neue Impulse erwarte ich auch vom Netzwerk-Koordinator, der in diesen November mit seiner Arbeit begonnen hat. Und sicherlich werden wir wieder ein Netzwerk-Treffen im April ausrichten. Dieser Austausch zwischen den studentischen Vertretern der Studiengänge hat sich in der Vergangenheit als sehr bereichernd und motivierend erwiesen. Weiterhin aktuell sind dabei Fragen zur erfolgreichen Rückkehr ins Heimatland und in den dortigen Arbeitsmarkt sowie zur Stärkung interkultureller Kompetenzen.
Welche Bereiche brauchen mehr Unterstützung?
Mir liegt die Alumniarbeit besonders am Herzen. Während meiner Zeit als Leiterin der DAAD-Außenstelle in Nairobi habe ich erlebt, wie wichtig der Zusammenschluss der Ehemaligen nach dem Stipendium ist und welche Früchte dies über viele Jahre tragen kann.
Zu überlegen ist, wie sich vor allem diejenigen Alumni besser vernetzen können, die nicht im universitären Umfeld und der Wissenschaft bleiben, wo ohnehin die Kontakte eng sind, sondern die im Gesundheitsmanagement, in der Politik, in Unternehmen oder im Umweltschutz häufig vereinzelt arbeiten. Gerade diese Praktiker, die einen großen Teil unserer Stipendiaten in den Postgraduierten-Studiengängen ausmachen, suchen später Möglichkeiten, untereinander und mit ihrer deutschen Gasthochschule in Kontakt zu bleiben. Daran werden wir weiter arbeiten.