„Light of Hope“ ist ein preisgekröntes Projekt, das hilft, Schulen in Entwicklungsländern zu finanzieren. Es wurde von Studierenden des Studiengangs „Energy and Environmental Management in Developing Countries“ (EEM) an der Universität Flensburg entwickelt.
„In den armen Küstenregionen von Bangladesch gibt es kaum Schulen und kein Geld für Lehrer“, erzählt DAAD-Stipendiat Waliullah Bhuiyan, der dort einige Jahre als Elektroingenieur gearbeitet hatte. Erschüttert von der Bildungssituation kam er auf eine ungewöhnliche Idee.
Auf der Suche nach einer Lösung beobachtete Waliullah Bhuiyan, dass auch in der armen Bevölkerung Mobiltelefone verbreitet sind: „Ein Handy zu haben ist in meinem Heimatland sehr günstig, nur fehlen Strom und Ladestationen.“ Viele Menschen müssten daher bis zu drei Stunden in den nächsten Ort laufen, um das Handy gegen Geld aufzuladen. Vor diesem Hintergrund überlegte sich Waliullah Bhuiyan eine Geschäftsidee, von der alle profitieren würden: Eine Schule mit Photovoltaikanlage könnte über eine eigene Ladestation Handys aufladen und mit den entsprechenden Einnahmen langfristig die Gehälter der Lehrer sichern.
Im Team zum Erfolg
Waliullah Bhuiyan wollte dem Gedanken Taten folgen lassen. Während seines Studiums in Flensburg begeisterte er die Umwelttechnikerin und DAAD-Stipendiatin Tripti Prajapati aus Nepal von seiner Idee sowie seinen gesamten Kurs für Innovation und Management. „Im Team mit dem Dozenten haben wir meine Idee in unserer Freizeit diskutiert und das Projekt ausgearbeitet“ – mit durchschlagendem Erfolg. Die Flensburger Studierenden bewarben sich mit „Light of Hope“ bei der „Dell Education Challenge“ 2013 und gewannen den dritten Preis in Höhe von umgerechnet 1800 Euro – das Startkapital für die Umsetzung der innovativen Idee.
Mit dem Preisgeld soll im Mai die erste Schule mit Photovoltaikanlage in Bangladesch öffnen. Die Universität Flensburg unterstützt das Projekt, das nun Bestandteil des Studiums ist. „Wir erforschen, wie man von klugen Ideen zu erfolgreichen Betriebskonzepten kommt und motivieren unsere Studierenden, ihre Ideen in konkrete Praxis umzusetzen“, sagt Professor Bernd Möller, Leiter des EEM-Studiengangs. Derzeit wird eine Möglichkeit gesucht, das Projekt langfristig über Spenden zu finanzieren. Außerdem soll die Betreuung die Studienzeit von Waliullah Bhuiyan und Tripti Prajapati überdauern, die im Sommer 2014 ihr Studium abschließen. „Wir wollen ‚Light of Hope’ an der Universität verankern und wissenschaftlich weiterbegleiten“, sagt Bernd Möller. Für nachfolgende Studierende entsteht ein Modell für nachhaltige Firmengründung – schon jetzt arbeitet das preisgekürte Team an der Umsetzung eines vergleichbaren Projektes für Kenia.
Selbstsicher in die Zukunft
Die beiden Stipendiaten sind zuversichtlich, dass das Projekt weiter gehen wird. „Meine Studium in Flensburg und die Wertschätzung unserer Ideen haben mich zu einer anderen Person gemacht“, sagt die Nepalesin. „Ich habe viel Vertrauen gewonnen.“ Dem sei nur wenig hinzuzufügen, meint Waliullah Bhuiyan. „Ich persönlich habe diese Chance gebraucht, um in einer kritischen Phase meines Lebens wieder eine Vision für die Zukunft zu erhalten.“