Zwei Summer Schools gehören zum Masterstudiengang Development Management (MADM) an der Ruhr Universität Bochum und der University of the Western Cape in Kapstadt. Die Studierenden üben statistische Methoden und lernen das Berufsfeld der Entwicklungszusammenarbeit kennen.
Vor kurzem war es wieder soweit: Der neue Jahrgang an der Ruhr-Universität Bochum startete mit einer Summer School – gemeinsam mit Kommilitonen aus Kapstadt, die bereits seit Mai studieren. Die Summer School ist fester Bestandteil im Curriculum der beiden Partnerstudiengänge. Ein wichtiges Element war diesmal die dreitägige Veranstaltung „Intercultural Awareness and Team Building“:
Der Umgang mit vielen Kulturen will gelernt sein, wenn Menschen aus 15 Ländern zusammenkommen. „Im Seminar haben wir über unsere Hintergründe gesprochen. Das ist wichtig, um kulturelle Unterschiede zu verstehen und zu respektieren“, sagt die Mexikanerin Maria del Pilar Locano Godinez von der Ruhr-Uni Bochum. Elisabeth Kiamba aus Kapstadt betont, dass selbst innerhalb derselben Kultur Unterschiede existieren: „Jeder Mensch hat eigene Werte und Ziele, die wir bei unserem Handeln berücksichtigen müssen. Das ist uns klar geworden.“
Statistik muss sein
Die Summer School konzentrierte sich fachlich auf Statistik: „Im Studiengang beginnen Politikwissenschaftler, Humangeografen, Ökonomen und Sozialwissenschaftler mit unterschiedlichen akademischen und beruflichen Hintergründen“, erklärt Tobias Thürer, Koordinator des MADM Programms. „In der Summer School werden alle auf einen einheitlichen Wissensstand über quantitative Methoden gebracht.“
Statistik und Methodenlehre sind bei den Studierenden eher unbeliebt, mit Blick auf die Masterarbeit oder einen späteren Job aber unerlässlich. DAAD-Stipendiatin Maria del Pilar Locano Godinez betont deshalb: „Aussagekräftige Daten sind die Grundlage, damit ich in meiner Forschung zu einem plausiblen wissenschaftlichen Ergebnis komme.“
Blickwechsel
Vertiefte Einblicke in die Berufswelt rundeten die Summer School ab. Vertreter westlicher Entwicklungsarbeitsorganisationen, wie die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, Engagement Global oder Don Bosco berichteten aus ihrem Arbeitsalltag. Viele der Referenten sind erfolgreiche Alumni des Studiengangs. „Die meisten der Studierenden kommen aus Entwicklungsländern und kennen bereits deren Perspektive in der Entwicklungszusammenarbeit. In Bochum begegnen sie Vertretern der Entwicklungszusammenarbeit aus einem sogenannten Geberland“, sagt Tobias Thürer. Außerdem boten sich Möglichkeiten, über Praktika und andere Formen der Zusammenarbeit zu sprechen.
Ein Sommer in Kapstadt
Im Januar treffen sich die Studierenden zur zweiten Summer School in Kapstadt wieder. Dort werden ihre methodischen Kenntnisse vertieft, indem sie mit einem selbst entworfenen Fragebogen Daten erheben und diese auswerten, wodurch sie ihre in Bochum gelernten Kenntnisse in der Praxis erproben. Außerdem stellen sich Mitarbeiter südafrikanischer Organisationen vor. Darüber hinaus besuchen die Studierenden ein konkretes Projekt in einem Township.
Weitere Informationen:
www.development-research.org/index.php/study-programmes/madm.html