Wie können wir Ressourcen gerechter nutzen, die Ernährung sichern und die Armut in der Dritten Welt bekämpfen – dazu debattierten rund 1000 Teilnehmer aus 70 Ländern beim diesjährigen Tropentag vom 16. bis 18. September in Berlin.
Bereits seit 1997 ist die Konferenz für Tropical and Subtropical Agricultural and Natural Resource Management das Highlight bei internationalen Wissenschaftlern und Studierenden: Sie tauschen sich über aktuelle Forschung aus, vernetzen sich untereinander sowie mit wichtigen Institutionen der internationalen Agrarforschung und Entwicklungszusammenarbeit.
Internationale Forschungsprominenz
Dieses Jahr besonders im Fokus: Wie kann die Ernährung der rasch wachsenden Weltbevölkerung gesichert werden? Renommierte Wissenschaftler gaben den Teilnehmern in der Humboldt Universität einen Einblick in den Forschungsstand ihrer Bereiche, wie der Armutsforscher Professor Thomas Pogge von der Yale University, der Agrarökologe Professor Miguel Altieri von der University of California in Berkeley oder Dr. Brave Ndisale aus Malawi, Leiterin der „Social Protection Division“ der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen.
Neue Ideen und Networking
Drei südamerikanische DAAD-Stipendiaten verfolgten den Tropentag das erste Mal. Sie studieren International Agribusiness and Rural Development Economics (IARD) an der Georg-August-Universität Göttingen. Jose Miguel Acosta Barbosa aus Kolumbien berichtet: „In Berlin hörte ich Vorträge hochrangiger Wissenschaftler aus der Landwirtschaftsökonomie und Entwicklungsplanung und ich konnte Ideen mit anderen Masterstudierenden aus der ganzen Welt austauschen. So knüpfen wir Netzwerke, die uns helfen werden, die Entwicklung in unseren Ländern voranzutreiben.“
Beim Tropentag wird Forschung vorgestellt und diskutiert, die sich konkret auf Entwicklungsländer und tropische Länder bezieht. Die Stipendiaten empfinden das als großen Gewinn, denn in vielen Fällen können sie Erkenntnisse direkt auf ihre eigene Forschung und Arbeit übertragen. „Die Themen und Exkursionen passten perfekt zu meiner Masterarbeit.“, sagt Jennifer Rodriguez Franco aus Kolumbien, die sich mit Ernährungssicherheit und städtischer Landwirtschaft befasst.
Für Ana Maria Perez Arredondo aus Mexiko bot die Konferenz eine ausgezeichnete Gelegenheit, die jüngsten Trends in der globalen Landwirtschaft kennenzulernen: „Ich habe von neuen Möglichkeiten des Abfallmanagements erfahren, wie man zum Beispiel die Lagerung verbessern und somit Ernteverluste reduzieren kann.“
Nächstes Jahr kommen die Tropen-und Agrarforscher in Wien zusammen, dann an der Universität für Bodenkultur.
Mehr Informationen zum IARD Programm an der Universität Göttingen