Was hat persönliche Zufriedenheit mit nachhaltiger Unternehmensführung zu tun? Diese Frage stellten sich internationale Alumni der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.
Bei Nachhaltigkeit denkt man oft zuerst an Umweltschutz, Wassersparen oder Landwirtschaft. Dass auch der Arbeitsalltag nachhaltig sein kann und soll, diskutierten etwa 100 Teilnehmer bei der ersten internationalen Alumni-Konferenz des DAAD-geförderten MBA International Management. „Nachhaltigkeit gehört zu den Grundprinzipien der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, deshalb ist sie Thema der Veranstaltung“, sagt Jutta Schnell, MBA-Programmkoordinatorin und Organisatorin der Konferenz. Ebenso im Fokus: Der Austausch zwischen den Alumni. Dazu bot das Treffen ausreichend Gelegenheit – bei der Podiumsdiskussion zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen sowie in Workshops.
Klare Ziele
Ein Publikumsmagnet war das Seminar „Happiness drives success“. Studien haben gezeigt: Geschätzte Mitarbeiter sind zufriedener und leisten bessere Arbeit. Eine Voraussetzung für Zufriedenheit sei, dass man klare Prioritäten habe. Deshalb ließ Seminarleiterin Marialejandra Rodríguez ihre Teilnehmer ausarbeiten, welche Ziele sie erreichen wollen und was ihnen wirklich wichtig ist – nur wer weiß, wofür er brennt, kann im Job 100 Prozent geben.
Eine zielorientierte Arbeitsweise stand auch im Mittelpunkt des Seminars „Working in an international team“. Ein internationales Team erzielt bessere Ergebnisse als ein nationales, darin waren sich die Teilnehmer am Schluss einig, berichtet Manar Genedy, die den Workshop leitete. Die Alumni lernten, dass die Teammitglieder offen kommunizieren müssen, um von den unterschiedlichen Herangehensweisen verschiedener Kulturen profitieren zu können. „So entsteht ein gutes Arbeitsklima, das die Produktivität und Nachhaltigkeit eines Unternehmens fördert“, sagt Genedy.
„Durch Kommunikation entsteht ein gutes Arbeitsklima, das die Produktivität und Nachhaltigkeit eines Unternehmens fördert“, sagt Manar Genedy. © Katharina Günter/Hochschule Nürtingen-Geislingen
Auf Wandel des Arbeitsmarkts reagieren
Nicht nur Unternehmen, sondern auch die Chancen von Angestellten auf dem Arbeitsmarkt sollten nachhaltig sein. Zu Beginn des Kurses „Specialist vs. generalist in the career path“ waren die Teilnehmer der Meinung, dass hochspezialisierte Kräfte eher einen guten Job bekommen als Generalisten.. Doch für viele Arbeitgeber ist es ökonomischer, Mitarbeiter zu haben, die vielseitig einsetzbar sind, sagt Seminarleiterin Akem Forkusam. Am besten sei es, so das Fazit der Teilnehmer, wenn Mitarbeiter Facetten von beiden Profilen haben: sowohl sehr gute Fachkompetenz als auch einen breiten Horizont, verbunden mit der Fähigkeit, sich schnell in neue Zusammenhänge einzuarbeiten. Auch im Seminar „Lessons from the start-up scene“ ging es darum, wie der Arbeitsmarkt tatsächlich funktioniert und welche Kräfte ihn gestalten. Dazu gehören auch Kreative aus der internationalen Start-up-Szene. Ihre Konzepte sind attraktiv für etablierte Unternehmen, betont Seminarleiter Marcelo Ivan Martin: „Vermutlich werden diese neuen Einflüsse künftig die Arbeitswelt stark prägen.“
Entwicklungen wie Work-Life-Balance, Internationalisierung, Spezialisierung und Innovation hat auch der MBA in Nürtingen-Geislingen im Blickpunkt. „Unsere Studierenden sollen in der Lage sein, ihre Fachexpertise im Job umzusetzen und ihren beruflichen Alltag so zu gestalten, dass sie sich wohlfühlen“, sagt MBA-Programmkoordinatorin Jutta Schnell. „In Nürtingen werden sie ganzheitlich ausgebildet.“