Lernen von denen, die es schon geschafft haben: DAAD-Alumni aus der ganzen Welt kamen in Bonn zusammen, um von ihrer Rückkehr in die Heimat zu erzählen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, damit künftige Rückkehrer es leichter haben.
Für die Absolventen der Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge hat sich viel verändert, seit sie ihr Studium in Deutschland beendet haben: Dr. Norma Ely Santos Beltrão aus Brasilien zum Beispiel hat jetzt eine Stelle als Professorin statt als Assistentin. Unterrichtete sie vorher Bachelorstudierende, arbeitet sie heute an der Entwicklung der Curricula von Masterstudiengängen und PhD-Programmen mit. „Durch die Qualifikationen, die ich in Deutschland erworben habe, setzen meine Vorgesetzten mehr Vertrauen in mich“, so die Wissenschaftlerin.
Schwierigkeiten bei der Rückkehr
Die meisten kehren selbstbewusst in ihre Heimatländer zurück – und stoßen dabei auf diverse Schwierigkeiten. Familie und Kollegen haben oft hohe Erwartungen an die Absolventen. Gleichzeitig sind sie skeptisch gegenüber neuen Methoden und Vorgehensweisen, die die Alumni von den deutschen Universitäten mitbringen. Andere müssen sich die Anerkennung der neuen Fertigkeiten erst erkämpfen und werden auf Positionen eingesetzt, die weit unter ihren Kompetenzen liegen. „Du kommst zurück, bist gut ausgebildet – und keiner weiß von dir“, beschreibt Gerald Mwila aus Sambia seine Situation. Auch fehlendes Equipment, Probleme mit dem Internetzugang und ein geringer Lohn erschweren den Einstieg in die heimische Arbeitswelt.
Netzwerken und planen
Im Workshop erarbeiteten die Teilnehmer konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für den DAAD, die Universitäten und die Absolventen der EPOS-Studiengänge. Erstere sollten die Stipendiaten und Studierenden schon früh mit dem Thema Reintegration konfrontieren und sie in Workshops auf die Heimkehr vorbereiten. Den Stipendiaten rieten die Alumni vor allem, flexibel zu sein, ohne die eigene Identität dabei aufzugeben. Nach dem Workshop besuchten die Alumni ihre Heimathochschulen und stellten dort die Ergebnisse des Treffens vor.
Netzwerkkoordinator Robin Pass war mit dem Ergebnis des Treffens sehr zufrieden: „Ich bin froh darüber, dass die Hochschulen genau die richtigen Vertreter der jeweiligen Studiengänge vorgeschlagen haben! Es war eine heterogene Gruppe, die sich sehr gut verstanden und professionell gearbeitet hat. Der Workshop war ein voller Erfolg – fachlich und zwischenmenschlich.“ In naher Zukunft sollen noch zwei Workshops zu dem Thema Reintegration folgen. Ziel ist es, die Teilnehmerzahl zu vergrößern und Vertreter aller 40 EPOS-Studiengänge an der Diskussion zu beteiligen.
Bald beim Millennium Express:
In kurzen Videointerviews berichten drei Alumni von Ihrer Rückkehr in die Heimat und geben nützliche Tipps an aktuelle Stipendiaten. Nicht verpassen!