Eine Welt ohne Hunger ist möglich – davon sind die Teilnehmer der interdisziplinären Winter School an der Universität Hohenheim überzeugt. 32 DAAD-Alumni aus Subsahara Afrika setzten sich mit Herausforderungen der Welternährung auseinander.
„Um den Hunger aus der Welt zu schaffen, müssen sich Experten aus verschiedenen Disziplinen vernetzen und ihr Wissen austauschen“, sagt Katrin Winkler, Koordinatorin der Winter School. Aus diesem Grund lud die Universität Hohenheim die ehemaligen DAAD-Stipendiaten ein – gemeinsam mit der German Association of Postgraduate Programmes with special Relevance to Developing Countries (AGEP). Finanziert wurde die Veranstaltung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Gutes Management fehlt
Das Treffen zeichnete sich durch seine Interdisziplinarität aus: Alumni aus zehn DAAD-geförderten Entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengängen beleuchteten das Thema sichere Ernährung für alle aus Sicht der Agrarwissenschaften, der Medizin, der Raumplanung sowie der Energiewirtschaft. In Workshops und Gruppendiskussionen erarbeiteten sie Lösungsansätze. „In unserer Diskussion ging es um Nahrungsmittel, Energie und regionale Planung. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass genügend Ressourcen vorhanden sind, aber ein gutes Management fehlt, das die Lebensmittel gerecht verteilt“, sagt Mohamed Menatalla Mostafa Youssef Salem, Geoinformatikerin aus Ägypten.
Viele der Alumni leben in Ländern, deren Bevölkerung mit Hunger und Mangelernährung kämpft. Boniface Chibwana aus Malawi nimmt eine wichtige Erkenntnis der Winter School mit in sein Heimatland: „Es ist nicht nötig, Agrarwissenschaftler zu sein, um einfache landwirtschaftliche Methoden anzuwenden, die die Nahrungsversorgung in Malawi verbessern. Ich möchte in meinem Dorf eine Fischzucht aufbauen, von der die Menschen leben können.“, sagt der Sozialwissenschaftler.
Thema für Promotion
Auch für Mohamed Menatalla Mostafa Youssef Salem hat sich die Teilnahme an der Winter School gelohnt: Sie fand ein Thema für ihre Doktorarbeit. „Ich will erforschen, was Geoinformatiker leisten können, damit in Ägypten immer weniger Menschen schlecht ernährt sind.“
Sozialwissenschaftler Boniface Chibwana zieht ein positives Fazit: „Armut und Hunger können nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit bekämpft werden. Die Winter School in Hohenheim war ein wichtiger Schritt in diese Richtung“.
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