Wie erfolgreich sind die Absolventen der entwicklungsländerbezogenen Aufbaustudiengänge nach ihrem Abschluss? Wie viele Absolventen kehren in ihre Heimat zurück? Wie hat sich der Frauenanteil in den letzten 25 Jahren entwickelt? Antworten gibt eine Bilanz von drei Befragungen, die in Kürze erscheint. Hier erste Ergebnisse:
In regelmäßigen Abständen befragten Forscher der Universität Oldenburg Absolventen des Programms „entwicklungsländerbezogene Aufbaustudiengänge“. Sie wollten herausfinden, wie sich das Studium in Deutschland auf die berufliche Karriere der Ehemaligen auswirkt. Das Ergebnis ist positiv: Nicht nur die Zahl der Studiengänge nahm zu, auch immer mehr Frauen nehmen teil. Im Vergleich von selbstzahlenden Absolventen, Stipendiaten anderer Organisationen und den DAAD-Stipendiaten fiel auf, dass die DAAD-Alumni den größten Nutzen aus den Studiengängen ziehen.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Mehr als zwei Drittel der befragten DAAD-Alumni kehren nach Studienabschluss in die Herkunftsregion zurück und stoßen Veränderungen an.
- 89 Prozent der Absolventen finden nach dem Abschluss eine Anstellung im Heimatland.
- Mehr als zwei Drittel der DAAD-Alumni arbeiten nach dem Abschluss in einer leitenden Position.
- Während zu Beginn knapp 15 Prozent der DAAD-Stipendiaten Frauen waren, sind es mittlerweile fast die Hälfte.
Die Absolventen gewinnen viel aus ihrem Studium in Deutschland, wie beispielsweise die Alumna Karina Marisol Guardado, die in Stuttgart Photogrammetry und Geoinformatics studierte. „Die Zeit in Deutschland und alles, was ich dort gelernt habe, haben mich auch beruflich weitergebracht“, so die Ehemalige.
Netzwerken für die Zukunft
Die Alumni profitieren von dem Netzwerk, das sie an ihren Studienorten und im Kontakt mit anderen Stipendiaten aufgebaut haben und jetzt weiterentwickeln. „Nicht nur im Hinblick auf meinen Bildungsweg war das Studium in Deutschland wichtig, ich habe auch ein Netzwerk an Geschäftskontakten in Europa knüpfen können“, sagt Mohammad Kamruzzaman Kamrul. Er besitzt heute mehrere Textilunternehmen in Bangladesch.
Change Agents
Die kompletten Ergebnisse der drei Befragungen finden sich in der Broschüre „Wissen – Handel – Verändern“. Sie wird am 18. Juni auf der Tagung „Change Agents – Gesichter des Wandels“ in Heidelberg vorgestellt; eingeladen haben das Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der DAAD. Es diskutieren Hochschulvertreter, DAAD-Stipendiaten und Experten über Herausforderungen und „best practices“ in der Ausbildung von Nachwuchskräften aus Entwicklungsländern. Bundesminister Dirk Niebel sowie DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel erläutern die jeweiligen Konzepte in der Entwicklungszusammenarbeit.
Die Broschüre erscheint in Deutsch und Englisch. Sie kann über den DAAD bestellt werden und wird in Kürze als Download auf der Website des DAAD verfügbar sein.