Die Masterstudierenden des Studiengangs Spatial Planning for Regions in Growing Enconomies (SPRING) hatten nach Dortmund eingeladen – zum ersten Millennium Express Workshop in diesem Jahr, den sie selber gestalteten. Rund 70 Teilnehmende aus den Aufbaustudiengängen widmeten sich unter anderem der Frage, wie die knappen Ressourcen in Entwicklungsländern besser verwaltet und die Menschen für entsprechende Maßnahmen gewonnen werden können.
Stipendiatin Hannah Adom-Ameyaw aus Ghana hatte den Dortmunder Workshop “Gearing towards Community Resiliency.Addressing the Scarcity of Productive Resources” mitvorbereitet und moderierte während der Veranstaltung. „Jeder im Studiengang steuerte seine Ideen bei. Es war einfach toll, dass wir durch die Organisation dieses Workshops unsere Kompetenz erweitern konnten.“ Die Idee entstand gemeinsam mit dem DAAD, der auch die Finanzierung übernahm. „Der Workshop passt mit seinem Thema hervorragend zu unserem Jahresmotto ‚Nachhaltigkeit international gestalten‘“, sagt Julia Hillmann vom DAAD.
Einblick in die Praxis
Für einen spannenden Einstieg in das Tagungsthema sorgte Eugen Diemel-Rellecke, Leiter der Abteilung Ländliche Entwicklung und Umwelt des Beratungsunternehmen GOPA. Anhand von Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern zeigte er, wie moderne Entwicklungszusammenarbeit in der Praxis aussieht. Dabei ging er besonders auf die Herausforderung ein, die Bevölkerung für die Projekte zu interessieren.
Diese Problematik beschäftigte auch den Studiengangsleiter von SPRING, Professor Einhard Schmidt-Kallert. „Neue Technologien, beispielsweise Windräder, verursachen oft auch Nachteile, wie steigende Energiekosten. Deshalb ist es für den Erfolg entscheidend, zunächst mit den Menschen vor Ort darüber zu sprechen, wie wichtig die jeweilige Maßnahme ist.“
Gleiche Probleme und Fragen
Am Nachmittag diskutierten die Studierenden in drei Gruppen Problemfälle, Best Practices aus ihren Heimatländern sowie Strategien und Lösungsansätze. Es ging um den Umgang mit natürlichen Ressourcen, Land Management sowie nachhaltige Energien. Den jeweiligen fachlichen Input lieferten Experten.
In den Pausen war Netzwerken angesagt, und diese Chance nutzen die Teilnehmer ausgiebig. „Der Tag bot neben interessanten Präsentationen viele Möglichkeiten, um andere Perspektiven, Ideen und neue Freunde kennen zu lernen“, sagte Mary W. Wangombe, DAAD-Stipendiatin im Studiengang Agricultural Science and Resources an der Uni Bonn.
Anne Weber, Managerin des Studiengangs SPRING, ist stolz auf die Studierenden: „Die Vorbereitung funktionierte so gut, dass ich mich um nichts kümmern musste.“ Für die reibungslose Organisation und die Inhalte des Workshops dankten auch die Teilnehmenden. „Es ist beruhigend und motivierend zu wissen, dass viele Leute über gleichen Probleme und Herausforderungen nachdenken. Hier in Dortmund haben wir den Grundstein für die weitere interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt“, sagte Ndimphiwe Jamile, der an der TU Berlin Urban Management studiert.
Workshop selber organisieren
Wissen weitergeben, Ideen austauschen und gemeinsam Strategien entwickeln, dazu sollen die Millennium Express Workshops beitragen. Julia Hillmann ermutigt alle Studierenden, selber einen Workshop zu organisieren: „Der DAAD unterstützt dieses Engagement der Stipendiaten, sie müssen nur die Initiative ergreifen.“ So wie Hannah Adom-Ameyaw. Die Moderatorin des Dortmunder Workshops rät anderen Studierenden zum Nachahmen: „Du bist diejenige, die den Workshop auf die Beine stellt, niemand schreibt dir etwas vor. Das ist ein unheimlich gutes Gefühl.“
„Wir wissen viel, aber wir lernen nichts daraus“
Impressionen von der Veranstaltung:
Fotos Michael Printz