Marsch für den Klimaschutz: Wer im Sturm bestehen will, braucht starke Wurzeln

Beinahe zwei Wochen ist der Volksmarsch für den Klimaschutz nun her, der größte, den es in der Geschichte dieser Demonstrationen je gegeben hat und ich war mittendrin. Etwa 400.000 Menschen gingen in New York für Umweltgerechtigkeit und saubere Energie auf die Straße.  Sie forderten die Regierungen auf, den Abbau von fossilen Energieträgern zu beenden, um die Welt für alle Menschen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Die letzten Gruppen konnten erst nach einer fünfstündigen Wartezeit losmarschieren, so viele Menschen waren zusammengekommen. 2.600 ähnliche Protestmärsche fanden an diesem Tag in über 162 Ländern weltweit statt.

Photo: private

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Es war überwältigend, diese starke Energie zu spüren. Ich tanzte, lachte, und skandierte: „El pueblo unido, jamás será vencido“ („Ein Volk, das zusammensteht, ist nicht zu besiegen“). Es war aufregend, diesen Moment mit Tausenden von Menschen zu teilen, die in einer bunten Mischung zusammengekommen waren: Familien, ältere Menschen, Teenager, Menschen aus der indigenen Bevölkerung, Lehrende und Studierende, Menschen aus Universitäten und Gewerkschaften, Menschen aus aller Welt, darunter auch aus Ländern, die – wie mein eigenes – unter den Folgen des Klimawandels in besonderer Weise zu leiden haben.

Der Marsch fand kurz vor Beginn der UN-Klimakonferenz statt, um Druck auf die Politik aus zu üben. Auf der Konferenz wurde über die Einsparung von Emission und die Finanzierung von erforderlichen Maßnahmen verhandelt, um den Klimawandel einzudämmen. Im Nachhinein liest man in den Analysen, das sei nicht gelungen und Fortschritte seien so gut wie keine erzielt worden. Zwar habe manch ein Politiker in seiner Rede konkrete Maßnahmen angekündigt, aber statt der erhofften 15 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung solcher Maßnahmen, die die UN bis Dezember dieses Jahres von den Mitgliedstaaten zusammenbringen wollte, muss sie sich jetzt mit nur 2,3 Millionen US-Dollar zufrieden geben.

Photo: Sandra Guzmán

Photo: Sandra Guzmán

So wie ich das sehe, bleiben damit die Regierungen zwar hinter den Erwartungen zurück, nicht aber die Menschen, die auf die Straße gegangen sind. Denn sie haben gezeigt: Wir sind zum Handeln bereit – wir, Menschen aus aller Welt und besonders aus den Entwicklungsländern, die bereits mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen haben. Wir danken allen, die Regierungen und Privatsektor zum Handeln auffordern. Und wir danken allen, die sich Tag für Tag mit ihren Taten für eine bessere Welt einsetzen und nicht nur mit Worten.

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